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Wie Deutschland zahlt

5 Fakten aus der EHI Studie „Zahlungssysteme im Einzelhandel 2023“

Der Trend zur bargeldlosen Bezahlung hatte in den Pandemie-Jahren einen deutlichen Schub in Deutschland bekommen. Aber setzen sich die bargeldlosen Zahlungsmethoden hier dauerhaft durch? Wenn ja, welche legen zu und was für neue Entwicklungen gibt es? Auf diese Fragen gibt die Studie des EHI „Zahlungssysteme im Einzelhandel 2023“ Antworten. Hierfür wurden 409 Unternehmen befragt, die circa 55,4 Prozent des stationären Einzelhandelsumsatzes in Höhe von 465 Milliarden Euro ausmachen. Die repräsentative Erhebung deckt nahezu alle Handelsbranchen und Unternehmensgrößen ab – vom kleinsten Unternehmen mit einem Jahresumsatz von rund 100.000 Euro bis zu den ganz Großen mit zweistelligen Milliardenumsätzen. Hier sind fünf Schlüsselfakten.

1) Bargeldlos bleibt – Cashless setzt sich auch ohne Pandemie durch

In Bezug auf die bargeldlose Bezahlung gibt es keinen Boomerang-Effekt oder eine rückwärtige Entwicklung in der Post-Pandemie. Die wachsende Zuneigung der Deutschen zu komfortablen Zahlungsmethoden ohne Münzen und Scheine bleibt. Zwar wurde auch wieder etwas mehr Bargeld ausgegeben, das liegt aber an der von 430 auf 465 Milliarden gestiegenen Brutto-Umsatzgröße, die vor allem auf die Inflation zurückzuführen ist. Im Gesamtverhältnis haben kartengestützte Methoden das Bargeld mit einem Prozent weiter abgehängt. Auch Horst Rüter vom EHI Retail Institute stellt fest: „Nach den Pandemiejahren zeichnet sich keine Trendumkehr zurück zu Cash ab.“


2) Mobile Payment als komfortable Bezahlmethode wächst

Innerhalb der bargeldlosen Bezahlung gibt es Trends zu neuen, noch benutzerfreundlicheren Methoden: Das Bezahlen mit Smartphone-Apps wie zum Beispiel Google Wallet oder Apple Pay ist gestiegen. Der Umsatz über dieses sogenannte Mobile Payment hat sich in etwa verdoppelt – eine klare Richtung für die Zukunft.

Das Gute für deutsche Händler:innen: Egal ob Apps von Google, Apple oder den VR-Banken – sie müssen im Geschäft lediglich NFC-gestützte Zahlungen der entsprechend hinterlegten Karten ermöglichen. Ein Standard, der auch für normale Kontaktloszahlungen mit der physischen Karte gilt.



3) Kontaktloszahlungen und girocard dominieren weiter im Handel

Knapp drei Viertel der Kartenzahlungen in Deutschland wurden 2022 kontaktlos getätigt. Kein Wunder, schließlich geht das Dranhalten der Karte sogar noch einen Ticken schneller und einfacher als das Stecken. Geholfen hat sicherlich, dass 2020 das Limit von Kontaktloszahlungen ohne Pin-Eingabe auf 50 Euro erhöht wurde.

Ebenfalls ein Dauerbrenner: Die deutsche girocard. Sie ist und bleibt das beliebteste Zahlungsmittel in Deutschland. Selbst im Alleingang übertrumpft sie das Bargeld in der Statistik. Zwar werden seit Juli 2023 keine girocards mit Maestro Co-Branding mehr herausgegeben, was manche Konsument:innen zunächst verunsichert hat. Jedoch behalten aktuelle Karten ihre Gültigkeit und es wurden bereits Alternativen geschaffen, um auch in Zukunft mit der Karte im Ausland zu zahlen (mehr zum Thema girocard und Maestro-Co-Branding hier).



4) „New Debits“: Neue Debitkarten erfordern Kreditkartenakzeptanz

Die internationalen Debitkarten von Visa und Mastercard zeichnen sich ebenfalls in der Statistik ab: Die auch „New Debits“ genannten Karten kommen auf 2,9 Prozent Umsatzanteil. Manche Direktbanken wie die ING, DKB oder Consorsbank geben die Visa Debit und Debit Mastercard mittlerweile standardmäßig als Girokontoverbindungskarten aus. Wichtig zu wissen: Die Annahme für deutsche Händler:innen ist nur möglich, wenn ihr Zahlungsterminal Visa und Mastercard Kreditkarten akzeptiert. Es lohnt sich also, ein breites Akzeptanzspektrum einzurichten, damit alle Kund:innen mit der gewünschten Karte bezahlen können.

 

5) Cashback: Bargeldauszahlung an der Kasse verdrängt Geldautomaten

Cashback bedeutet, dass Kund:innen sich bei einem bargeldlosen Einkauf gleichzeitig auch Bargeld auszahlen lassen. Besonders im Lebensmittelhandel ist dieser Service stark verbreitet, hier bieten ihn bereits 9 von 10 Unternehmen an. Insgesamt zahlte der Einzelhandel 10,23 Milliarden Euro Bargeld an seine Kundschaft aus – mit einem durchschnittlich abgehobenen Betrag von 97,13 Euro.

Den von Kund:innen gerne genutzten Cashback-Service können auch kleinere Unternehmen über ihren girocard-Netzbetreiber beantragen. Voraussetzung dafür ist, dass dieser die entsprechende Lizenz der Deutschen Kreditwirtschaft besitzt. Netzbetreiber wie VR Payment – die übrigens die ersten mit dieser Lizenz waren.

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