Was sind eigentlich Genossenschaften?
Was das Genossenschaftsprinzip ist und warum es im Banking und Payment einen Unterschied macht
Am 6. Juli war der internationale Genossenschaftstag 2024. Doch was wird da eigentlich jedes Jahr gefeiert am ersten Juli-Samstag? Was eine Genossenschaft ist und warum genossenschaftliche Werte für Banken und die bargeldlose Bezahlung von Bedeutung sind, zeigen wir hier.
Was ist eine Genossenschaft?
Um eine Genossenschaft zu gründen, schließen sich mindestens drei Personen zusammen, die sich gegenseitig unterstützen und gemeinsame Ziele erreichen wollen. Wichtig dabei: Nicht das Erzielen von Gewinnen, sondern die Mitgliederförderung steht im Vordergrund. Diese Förderung ist sogar im Paragraf 1 des Genossenschaftsgesetzes verankert. Oder wie Friedrich Wilhelm Raiffeisen, einer der deutschen Gründer des Genossenschaftswesens, sagte: „Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele.“ Sein Name ist der Grund, weshalb heutige Genossenschaftsbanken „Volksbanken und Raiffeisenbanken“ heißen.
Wie sind Genossenschaften entstanden?
Friedrich Wilhelm Raiffeisen gründete 1847 den „Weyerbuscher Brodverein“, den ersten wohltätigen Hilfsverein zur Unterstützung der notleidenden ländlichen Bevölkerung. Durch den Verein konnte Brot preisgünstig hergestellt und die damalige Hungersnot überwunden werden. Außerdem rief er den „Heddesdorfer Wohltätigkeitsverein“ ins Leben, um günstige Kredite zu gewähren. Daraus wurde dann der „Heddesdorfer Darlehenskassenverein“ – welcher als erste Genossenschaftsbank gilt. Die Großmutter der Volksbanken Raiffeisenbanken, sozusagen.
Die Genossenschaftsidee ist Immaterielles Kulturerbe
Dass Genossenschaften viel Gutes erreichen können, würdigt auch die UNESCO. 2016 wurde die „Idee und Praxis der Organisation gemeinsamer Interessen in Genossenschaften“ (auf Englisch: „Idea and practice of organizing shared interests in cooperatives“) auf der Repräsentativen UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit eingetragen. Damit war es der erste deutsche Eintrag auf der Liste.
Genossenschaftsbanken und ihre Werte heute
Früher wie heute verschreiben sich die Volksbanken und Raiffeisenbanken solidarischen Prinzipien und richten ihr Handeln nach grundlegenden Werten aus:
- Mitgliederverpflichtung: Die Ziele und Wünsche der Mitglieder stehen im Vordergrund.
- Partnerschaftlichkeit: Es geht nicht um schnelle Geschäftserfolge, sondern um nachhaltige Partnerschaften.
- Transparenz: Kommunikation auf Augenhöhe und Klarheit bei den Dienstleistungen.
- Solidarität: Es gilt, die Kund:innen kompetent zu begleiten und sie nicht nur als einmaligen Geschäftspartner zu behandeln.
- Bodenständigkeit: Die genossenschaftlichen Banken sind lokal verwurzelt und haben ein Interesse daran, die Region zu fördern und stark zu machen.
Was genossenschaftliches Payment ausmacht
Als Zahlungsspezialist der Volksbanken Raiffeisenbanken und DZ BANK Tochter handelt VR Payment ebenfalls nach den genossenschaftlichen Werten. Was das in der Praxis bedeutet, erklärt Richard Hippen im #PaymentPower Podcast 77: „Warum genossenschaftliches Payment den Unterschied macht“. Bei der Versorgung mit bargeldlosen Bezahlmethoden gilt es, die Händler:innen, Dienstleister:innen und Gastronom:innen zu unterstützen und ihre Geschäfte nachhaltig zu modernisieren. Neben der Annahme aller gängigen Bezahlmethoden, sprich Debitkarten, Kreditkarten, der girocard und Mobile Payment, zählt dazu auch der Aufbau eines Onlineshops und die Weiterentwicklung mit innovativen Geschäftsmodellen. Hier werden die kleinen und mittelständischen Unternehmen ebenso versorgt wie die ganz großen.
Wie modernes Payment Geschäfte beflügelt, zeigen zum Beispiel die ebenfalls genossenschaftlich aufgestellten Raiffeisen-Warengenossenschaften (RWGs). Seit über 100 Jahren sind sie regionale Nahversorger und bieten heute bargeldlose Bezahlung an, auch mit mobilen Terminals und an E-Ladesäulen.
Die lokale Verwurzelung der Volksbanken Raiffeisenbanken kommt dabei der Payment-Beratung und -Versorgung stark zugute: Händler:innen, Dienstleister:innen und Gastronom:innen haben mit den VR-Banken Ansprechpartner:innen vor Ort, die sowohl die Region als auch die Geschäfte selbst kennen. Neben den Bankdienstleistungen ist dadurch der direkte Draht zu VR Payment gegeben.
Quelle UNESCO Urkunde: vr.de