Was RFID-Technologie dem Handel ermöglicht
Kleine Tags mit großem Potenzial
Schon gewusst? Jeder von uns hat einen RFID-Tag in der Tasche. Die kleinen Wunderwerke sind seit 2010 in allen deutschen Personalausweisen integriert und helfen bei diversen Prozessen der Identifikation. Was dahinter steckt und welche besonderen Vorteile die Technologie dem Handel bietet, erfahren Sie hier.
Was ist RFID?
Die Abkürzung RFID steht für „Radio Frequency Identification“. Es handelt sich um Sender-Empfänger-Systeme, die mithilfe von Radiowellen funktionieren. Dabei werden Informationen codiert auf einem sogenannten RFID-Tag gespeichert, der auch Transponder genannt wird. Sie können mithilfe eines Lesegeräts erfasst und ausgewertet werden. Dies geschieht automatisch und ohne Berührung.
Innerhalb von RFID-Systemen gibt es verschiedene Ausprägungen. So unterscheidet man zum Beispiel zwischen passiven und aktiven Transpondern. Aktive Transponder haben eine eigene Stromversorgung, mit der sie sehr hohe Reichweiten erlangen, aber nur begrenzte Haltbarkeit haben. Sie werden zum Beispiel in der Containerlogistik eingesetzt. Passive Transponder sind hingegen nahezu unbegrenzt haltbar und werden unter anderem im Einzelhandel verwendet. Auch sie können prinzipiell über mehrere Meter weit übertragen. Die Tags haben teilweise nur die Größe eines Reiskorns und sind im Laufe der Zeit immer günstiger geworden. Je nach Menge und Art befinden sich die Kosten heute nur noch im Cent-Bereich.
Was macht RFID besonders?
Mit Blick auf die verschiedenen Produkt-Identifikationsmethoden ist die Frage: Was unterscheidet RFID von anderen Verfahren wie beispielsweise Barcodes?
- Sichtbarkeit: Zwischen Sender und Empfänger von RFID-Systemen ist keine visuelle Verbindung nötig. Kurzgesagt: Sie funktioniert auch ohne Sicht durch Objekte hindurch.
- Berührungslos: Je nach Tag-System sind unterschiedliche Reichweiten möglich. Lesegeräte können zum Beispiel Tore am Ladenausgang oder kleine Handhelds sein, mit denen RFID-Tags im Vorbeigehen gescannt werden.
- Eineindeutige Zuordnung: Mithilfe von RFID ist nicht nur eine eindeutige, sondern eineindeutige Identifikation möglich. Das heißt, dass ein Tag nicht nur klare Zuweisungen sendet, sondern selbst auch in größeren Bundles treffsicher gefunden werden kann. Jeder einzelne Tag hat eine einzigartige Kennung.
- Auslesen im Pulk: RFID-Systeme ermöglichen es, innerhalb kürzester Zeit viele Transponder auf einmal oder hintereinander auszulesen.
Welchen Nutzen hat RFID für den Handel?
Ganz konkrete Potenziale bietet RFID-Technologie Unternehmer:innen in folgenden Bereichen:
Warenwirtschaft Mit RFID wird die Inventur weitestgehend automatisiert. In kürzester Zeit sind Regale und Lagerbestände abgescannt oder auch einzelne Produkte auf der Fläche lokalisiert. Händisches Zählen und Suchen gehört damit der Vergangenheit an – eine echte Entlastung für das Ladenpersonal. Das spart Zeit und Kosten. |
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Bezahlung Produkte abkassieren, ohne dass Kund:innen sie aus der Tasche nehmen müssen? RFID macht’s möglich. Wie, zeigt payfree: Mit dem modernen RFID-Check-out-System werden Produkte im Vorbeigehen gescannt und anschließend bequem an einem Kontaktlos-Terminal bezahlt. Das sorgt für wesentlich schnelleren Durchlauf, ein besseres Kundenerlebnis und weniger Arbeitsaufwand. So wird das Kassenpersonal frei für den Service am Kunden. |
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Diebstahlsicherung Um sicherzustellen, dass Kund:innen ihre Wunschprodukte bezahlen und nicht versehentlich oder absichtlich mitnehmen, können RFID-Tags auch als Diebstahlsicherung verwendet werden. Entsprechende Scanner lassen sich am Ausgang des Geschäfts anbringen und melden automatisch nicht-bezahlte Produkte. |
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Datenauswertung Durch die genaue Zuordnung der Produkte, die gekauft wurden oder sich noch im Lager befinden, und die Echtzeit-Verfügbarkeit aller auf den RFID-Tags gespeicherter Daten, lassen sich wertvolle Erkenntnisse ableiten. Gibt es beispielsweise Produkte mit Verfallsdaten, die in Kürze ablaufen? Dann sollten sie schnellstmöglich beworben und abverkauft werden. Informationen wie diese sind unerlässlich für eine zielgerichtete Steuerung des Geschäfts. |
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Logistik Beim Versand von Artikeln lassen sich sowohl einzelne Produkte wie auch Pakete mithilfe von RFID genau verfolgen und zurückverfolgen. Ein Faktor, der besonders angesichts des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtgesetzes (LkSG) an Relevanz gewinnt. |
In einigen Branchen wie der Textil- und Bekleidungsindustrie sind RFID-Tags schon heute Standard. Andere Branchen ziehen nach, denn entlang der Wertschöpfungskette bieten sich vielfältige Potenziale. Ein und derselbe RFID-Tag lässt sich schließlich für verschiedene Funktionen nutzen.
Bei der Umsetzung RFID-basierter Check-out-Systeme stehen wir oder unsere Kolleg:innen von payfree Ihnen gerne zur Seite.
Bilderquelle: VR Payment