Was mit der girocard und Maestro passiert – wir klären auf!
Das Maestro Co-Badging wird abgeschafft. Aber was bedeutet das für den Handel?
Die girocard ist das am weitesten verbreitete bargeldlose Zahlungsmittel in Deutschland, das belegt die EHI-Studie „Zahlungssysteme im Einzelhandel 2022“. Die allermeisten Deutschen haben sie im Portemonnaie – und sind gewohnt, darauf ein kleines Maestro-Zeichen zu sehen. Genau darüber wird zurzeit viel diskutiert, denn Mastercard stellt die Maestro-Funktion für neue girocards ein. „EC-Karte steht vor dem Aus“, titelten die Medien, oder fragten „Wird die girocard abgeschafft?“ Zu beidem ein klares: Nein. Wir bringen Licht ins Kartenspiel und sagen, was genau das Maestro-Aus bedeutet.
Welche Karten gibt es?
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Debit- und Kreditkarten. Während bei bargeldlosen Zahlungen mit Debitkarten das Geld direkt vom Konto abgebucht wird, gibt es bei Kreditkartenzahlungen eine zeitverzögerte, gesammelte Abbuchung und einen Kreditrahmen. Mehr zu den Unterschieden zwischen Debit- und Kreditkarten lesen Sie hier.
Die girocard ist die Debitkarte der Deutschen Kreditwirtschaft (DK). Oft wird für diese Karte noch der veraltete Begriff „EC-Karte“ genutzt. Die girocard wäre eigentlich nur rein national, also in Deutschland, einsetzbar – wenn da nicht das Co-Badging wäre.
Was ist Co-Badging?
Durch Co-Badging wird einem Zahlungsinstrument, also klassischerweise einer Karte, mehr als eine Zahlungsmarke zugeordnet. Wenn girocards also mit einem Co-Badging von Mastercard (Maestro) oder VISA (V PAY) ausgestattet sind, lassen sich diese auch als die genannten Debitkarten nutzen. Für Nutzer:innen einer girocard mit Co-Badge heißt das: Sie können ihre Karte sowohl im Inland als girocard nutzen wie auch im Ausland mit der Visa oder Mastercard Debit-Funktion – ebenso in allen anderen Situationen, in denen eine reine girocard nicht akzeptiert wird. Kurzgesagt: Man erhält zwei Karten in einer.
Das Maestro-Aus und die Zukunft der girocard
Ab Juli 2023 soll es kein Co-Badging von Maestro mehr geben. Das heißt, ab diesem Zeitpunkt, sollen keine neuen girocards mehr damit herausgegeben werden. Vorhandene Karten behalten allerdings weiterhin ihre Gültigkeit und Funktionen – und sind bis zum regulären Ende ihrer Gültigkeit mit Maestro nutzbar. Außerdem wurde Kartenherausgebern bereits die Möglichkeit eingeräumt, Verlängerungen der oben genannten offiziellen Frist zu vereinbaren.
Manche Kartenherausgeber haben bereits jetzt alternative Co-Badgings angekündigt oder nutzen ohnehin bereits Alternativen zu Maestro, zum Beispiel mit VISA (V PAY). Andere verzichten künftig auf Co-Badges. Es ist also von Bank zu Bank unterschiedlich, wie genau mit der eigenen girocard und alternativen Co-Badgings umgegangen wird.
Wichtig für Händler:innen
Was bedeutet das nun für den Handel und die Akzeptanz von bargeldlosen Zahlungsmitteln? Das Offensichtliche: Viele girocards können bald womöglich nur noch als reine girocard verwendet werden. Die Akzeptanz der girocard bleibt daher unverzichtbar. Aber: Einige Banken und Kund:innen werden anstelle der girocard auf andere Zahlungsverfahren umschwenken, die auch international einsetzbar sind. Es kann also durchaus sein, dass mehr Kunden als bisher mit einer Mastercard oder Visa Debitkarte oder auch einer Kreditkarte bezahlen wollen. Wichtig ist daher, auch diese Zahlungsmittel beim Verkauf zu akzeptieren.
Wer in der Lage ist, die girocard und alle gängigen Debit- und Kreditkarten anzunehmen, ist auf der sicheren und kundenfreundlichen Seite. VR Payment hilft Ihnen gerne dabei und bietet für alle Geschäftsgrößen die passenden Lösungen.
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