Check-out international
Ein Blick auf die Kassenzonen der Welt
Boutiquen, Einkaufshäuser und Supermärkte – manche Ladenkonzepte sind universell. Auf der ganzen Welt präsentieren Händler ihre Waren auf einer ihnen zur Verfügung stehenden Fläche und lassen ihre Kunden in einem definierten Check-out Bereich bezahlen.
Für Weltenbummler wird es genau hier, beim Check-out, spannend: Wie genau sieht die Ladenkasse aus, wie wird im jeweiligen Land bezahlt? Der Blick auf die Kassenbereiche in anderen Ländern lohnt aber auch für Händler: Hier zeigen sich spannende Trends und neue Möglichkeiten für das heimische Geschäft.
Kenia: Vorreiter in Sachen Mobile Payment
Das weltweit erste mobile Bezahlsystem gab es in Afrika: 2007 brachte dort eine Tochter des Telekommunikationskonzerns Vodafone den Dienst M-Pesa auf den Markt. Der Vorteil: Nutzer benötigen weder ein Smartphone noch ein eigenes Bankkonto – ein Handy mit Telefon- und SMS-Funktion reicht aus. Zum Auslösen einer Zahlung geben Nutzer nur die Nummer des Empfängers ein, wählen einen Betrag und bestätigen die Überweisung mit einem Code. Bei einem autorisierten Händler können Kunden so Geld auf ein digitales Konto einzahlen. Das Prinzip ähnelt einem Prepaid-Konto.
Schweden: Bargeldlos als Nonplusultra
Cash ist „out“ – zumindest in Schweden. Laut schwedischer Zentralbank werden nur noch 15 Prozent aller Zahlungen in bar getätigt. Neben den traditionellen Kredit-, Debit- und Kundenkarten bevorzugen Konsumenten vor allem die mobile Bezahlungs-App Swish. Kein anderes Land der Welt ist so weit auf dem Weg zur bargeldlosen Gesellschaft. Ein Forschungsbericht des schwedischen Handelsrates prophezeit sogar, dass es sich ab März 2023 für Händler finanziell überhaupt nicht mehr lohnen wird, Bargeld zu akzeptieren. „No Cash“-Schilder im Kassenbereich werden dann wohl zur Regel.
China: Gesichts-Scan an der Kasse
Mobile Payment ist in China heute schon von gestern. Kontaktlose Zahlungen an der Kasse werden dort immer weniger per Smartphone, sondern zunehmend per Gesichtserkennung ausgelöst. Ganze Ladenstraßen setzen inzwischen auf Face-Scan-Technologie, selbst U-Bahn-Tickets können vereinzelt schon mit einem Lächeln bezahlt werden. 3D-Kameras am Point of Sale erfassen dabei das Gesicht des Kunden und gleichen das Profil via künstlicher Intelligenz mit hinterlegten Foto-IDs der Kunden ab. Angeboten werden die Gesichtserkennungskassen von Alipay und WeChat, den zwei größten Zahlungs- und Lifestyle-Plattformen aus Asien.
USA: Die Erfinder des kassenlosen Check-outs
Reinkommen, Produkt wählen und einfach hinausspazieren – das ist das Ladenkonzept von „Amazon Go“. Das erste kassenlose Check-out-System wurde 2016 in einem Pilotstore in Seattle getestet. Im Januar 2018 öffnete der Tech-Gigant Amazon sein Geschäft für die breite Öffentlichkeit – eine kleine Revolution. Denn auch wenn der Durchschnittsamerikaner weiterhin bevorzugt mit Kredit-, Debitkarte oder Bargeld bezahlt, hat „Amazon Go“ einen weltweiten Innovationsschub für das stationäre Geschäft ausgelöst. Inzwischen gibt es verschiedene Ansätze, den kassenlosen Check-out auch in Europa umzusetzen – zum Beispiel ‚payfree‘ von VR Payment.
Bildquelle: © Blake Wisz / unsplash.com